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Technik


Im Sommer 2004 fiel mir im Urlaub in England die weltbeste Fotozeitschrift "Photography monthly" in die Hände. Das damalige Septemberheft handelte von SW-Fotografie. Dieses Heft veränderte meine Sicht zum Fotografieren. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ein Schönwetter-farbfotograf gewesen. Nun erhielt ich Techniken an die Hand, die plötzlich Lust auf ganz andere Motive unter ganz anderen Wetterlagen machte. Und in diesem Heft stand ein Artikel über Simon Marsden, dessen Bücher mit seinen fantastischen Infrarotfotografien inzwischen in meinem Bücherregal stehen.

Vor kurzem zeigte ich einem Bekannten ein paar meiner Bilder; er rümpfte die Nase und erklärte mir, dass er lieber realistische Fotografien möge. So gehen die Geschmäcker auseinander. Die einen finden die Verfremdung durch die Fotografie interessant, die anderen lieben ihre Detailtreue. Die digitale Technik bietet außerdem die Möglichkeit, Bilder zu erstellen, die gemalt sein könnten. Eine Wohltat für alle malunbegabten Künstler, die trotzdem ihre eigenen Kunst-werke erstellen möchten.

Durch Simon Marsden kam aber auch die alte Analogkamera wieder zu Ehren, nun bestückt mit einem Infrarotfilm. Und dank ebay konnte ich eine Sony DSC F717 erstehen, die mir inzwischen die meisten digitalen Infrarotbilder liefert.


Die digitalen Bilder sind mit den unterschiedlichsten Grafikprogrammen nachbearbeitet. Als Kameras kommen digital eine Canon G2 und eine Canon EOS 300D sowie eine Sony DSCF 717zum Einsatz. Die beiden Canons werden mit einem Heliopan RG 715 Filter zur Infrarotkamera. Als Objektiv hat sich bei der Canon EOS 300 D das Originalobjektiv wegen der Fleckbildung im Zentrum als infrarotuntauglich erwiesen und wurde durch ein 18-50mm DC Sigma-Objektiv ersetzt, das einwandfreie Dienste leistet.

Die Bilder der Canons können durch Farbumkehr (Farbbalance 180° oder Rot-zu-Blau und Blau-zu-Rot) auch farbige Infrarotaufnahmen liefern. Nachteil der Canon-Kameras ist die lange Belichtungszeit zwischen 10 und 30 Sekunden.

Hier hat die Sony DSC F717 eindeutig Vorteile. Im Night-shotmodus mit einem BW 093 IR-Filter liefert sie absolut scharfe Infrarotbilder. Zur Helligkeitsdämpfung wird jedoch noch ein Grau Filter x4 (ND 0,6) benötigt.

Für die Analog-IR-Aufnahmen nehme ich eine Minolta XG-M Spiegelreflexkamera, die mir früher über Jahre viele wundervolle Dias geliefert hatte. Als Infrarotfilm benutze ich den Kodak Higspeed Infrarotfilm, der zwar sehr lichtempfindlich ist, aber ein ganz charakteristisches Bild bietet, entwickelt in einem einheimischen Labor. Als Filter kommt ein HAMA R8 (25A) zum Einsatz.